„Wenn Du ein „Nein“ begründest, geht es nicht mehr um das „Nein“. Es geht dann nur noch um den Grund.
Deshalb:

  • akzeptiere den Wunsch/die Frage.
  • Sage „nein“ ohne zu begründen (bedauern ist ok).
  • Gib einen Alternativimpuls.“

(René Borbonus)

Am letzten Wochenende war es wieder zu beobachten: meine Tochter (7) wollte mit einer Freundin zu Helloween von Haus zu Haus gehen. Meine Frau und ich wollten das nicht. Und haben „nein“ gesagt.

Leider haben wir es begründet: „Wir wollen nicht, dass ihr zwei im Dunkeln durch die Straßen zieht.“

Postwendend kam die Antwort: „Morgens auf dem Schulweg dürfen wir das aber doch auch!“

Ich: „Das ist aber etwas anderes!“

Und wer siebenjährige Mädchen kennt: in DEM Moment kam dann auch gleich die Wut!

Und dann fielen mir zum Glück die drei Grundregeln wieder ein:

(1) Ich setze mich also zu ihr auf den Boden. Und frage sie: „Können wir das nochmal kurz besprechen?“
(2) Ich akzeptiere ihren Wunsch: „Ich kann das total verstehen, dass Du mit Deiner besten Freundin von Haus zu Haus gehen willst.“ Und bedaure ehrlich und aufrichtig, „nein“ zu sagen.
(3) Und dann schlage ich ihr etwas vor: „Was hältst Du vom Nikolauslaufen? Da übst Du vorher ein Gedicht und gehst von Haus zu Haus. Und wenn Du da nichts bekommst, kriegst Du etwas von mir?!?“

Meine Tochter springt strahlend auf. Holt ihren Block und schreibt sich eine Erinnerung.

Die Wut? Wie weggezaubert!

Was ich daraus lerne? Das Respekt und Augenhöhe die Grundlage für jeden Dialog sind. Durch das „schnörkelose NEIN“ vermeide ich unberechtigte Hoffnungen. Und der Alternativimpuls zeigt Wertschätzung und Anerkennung.

Vielleicht sollten wir das im Alltag auch mal häufiger ausprobieren?

#

Comments are closed

Cookie Consent mit Real Cookie Banner