Am letzten Wochenende war es einen halben Tag lang verdächtigt still in den Kinderzimmern.
Und wer selbst Kinder hat weiß: das macht mißtrauisch.
Und so habe ich es irgendwann nicht mehr ausgehalten: ich musste einfach nachsehen. Was machen Schlaubi-Fuchs und ihre Schwester da?
Und ich habe ja schon viel erlebt und mit allem gerechnet. Die Wirklichkeit allerdings hat mich umgehauen:
Die beiden spielen „Schule“.
Mit Laura als Lehrerin und Nele als Schülerin. Mit einem selbstgebauten Tornister. Brotdose für die Pause. Und einem Arbeitsblatt, das sich sehen lassen kann!
Jetzt muss man wissen: Nele kommt im nächsten Sommer zu Schule. Und sie sieht natürlich bei ihrer Schwester die Fortschritte der jetzt fast 1 1/2 Schuljahre. Kurzum: sie will auch endlich!
Was mich allerdings weitaus mehr beeindruckt: mit welcher Empathie, welchem Einfühlungsvermögen Laura die Rolle als Lehrerin annimmt.
Und mir dann erklärt: „Psst, Papa. Verrate das bitte nicht Nele. Ich habe bei dem Arbeitsblatt extra einfache Aufgaben gemacht. Nele soll ja Spaß haben und etwas Lernen. Spaß ist sooooo wichtig! Deshalb sind unten auch die Smileys. Da kann sie dann ankreuzen, wie es ihr geht!“
Ich verlasse das Zimmer als stolzer Vater. Der wieder einmal drei Dinge von seinen Kindern gelernt hat:
- Es reicht oftmals schon ein kurzer Blick auf den anderen Menschen. Um zu verstehen, was jetzt angesagt ist. Und mit ein bisschen Empathie respektvoll damit umzugehen.
- Wer Respekt gibt, erfährt Respekt. Obwohl sie sich manchmal ganz schön „rumkommandieren“ lassen musste, war Nele mit Elan bei der Sache. Weil sie es gerne gemacht hat. Und durch den empfundenen Respekt bereit war, Laura diese Freiräume zuzugestehen.
- Es gibt keinen Grund für Respektlosigkeit. Keinen!
Und wohl selten ist dieser Satz real greifbarer als in diesem Moment:
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